Verzweiflung
2014, Pfistergasse 5, Luzern
Zusammenarbeit mit Maler Mathis AG
Der Restaurator, der diese Arbeit hätte ausführen sollen, ist nie erschienen. Die Denkmalpflege wünschte keine Restauration, sondern eine Neuinterpretation der gesamten Übermalung der Ornamentik. Es war schon Ende Oktober. Wegen den tiefen Temperaturen musste alles schnell gehen. Nur dank der Zusammenarbeit mit Yvonne Lustrati, einer langjährigen Malkameradin, ist die Ausführung dieses Auftrages möglich gewesen.
Als die Entwürfe und Farben bewilligt wurden, war es schon November und eiskalt. Erst als die gesamte Ornamentik auf den Untergrund übertragen war, haben wir festgestellt, dass die Grundfarbe verwechselt worden war. Wir starteten ein zweites Mal.
In dieser Jahreszeit, in der die Sonne spät auf- und früh wieder untergeht, mussten wir mit Scheinwerfern arbeiten. Diese warfen Schatten und änderten die Farbtöne. Noch grösser wurde die Herausforderung, als die Stadt die Weihnachtsbeleuchtung einschaltete. Viele Lichter, noch mehr Schattenwürfe.
Dem allem ist nicht genug.
Mein Anhänger, der am Fusse des Gerüstes parkiert war, wurde mitsamt Inhalt – Scheinwerfer, Arbeitsschuhe und allen Entwürfen – geklaut. Und zu guter Letzt besuchte uns auch noch Frau Holle.
Im Moment war alles zu viel, doch heute lachen wir mit Yvonne darüber.